Archiv für den Monat März 2013

Arizona: Leseförderung mit digitalen Medien

Die Case Grande Public Library in Arizona (USA) setzt in der Leseförderung für Vorschulkinder jetzt auch E-Reader ein. Das berichtet aktuell die Website des „Institute of Museum and Library Services“ (IMLS), dass diese Aktion finanziell fördert. Kinderbibliothekarin Julie Martinez aus Case Grande ist überzeugt davon, dass die Erweiterung der Medienvielfalt bei Vorlesestunden mehr Familien dazu bewegen kann, Zeit und Engagement in frühkindliches Vorlesen und gleichzeitig die Entwicklung von Medienkompetenz zu investieren.

Und das geht so: Während jeder Vorlesestunde werden zunächst E-Reader an die Eltern verteilt. Die Kinder sitzen entweder im Schoß der Eltern oder nahe bei ihnen. Während die Kinderbibliothekarin vorn im Raum die Geschichte vorliest, folgen die Eltern dem Text auf dem Lesegerät. Begleitend können Seiten vergrößert, Bilder herangezoomt oder zusätzliche Informationen abgerufen werden. Dieses Verfahren wechselt sich im Rahmen der Vorlesestunde ab mit klassischem Bilderbuchlesen sowie Puppen- oder Fingerspielen.

Ziel des Programms ist es, insbesondere Familien zu erreichen, die keinen Zugriff auf E-Reader oder andere Technologien haben. Pro Woche nehmen zehn bis 15 Familien an der Vorlesestunde teil. Die Bibliothek berichtet von Erfolgen bei der Aktivierung von Eltern und bei der Steigerung der Medienkompetenz.

Link: http://www.imls.gov/digital_storytime_means_serious_fun_and_vital_learning_for_arizona_toddlers.aspx

Beitrag von Andreas Mittrowann

Grüne Bibliotheksarbeit nimmt an Bedeutung zu

Umwelt- und Klimathemen werden auch von Bibliotheken zunehmend in ihrer Bestands- und Veranstaltungsarbeit berücksichtigt. Die San Francisco Public Library in den USA berichtet beispielsweise auf ihrer Homepage über die Aktions- und Veranstaltungsreihe „Green Stacks“. Dazu zählen die Ausleihe von Messinstrumenten, um sich über den Stromverbrauch einzelner Haushaltsgeräte zu informieren, Führungen durch eine Bibliotheksfiliale, die mit der Zertifizierung „Leadership in Energy and Environmental Design“ ausgezeichnet wurde oder natürlich die Ausgabe von recycelbaren Bibliotheksausweisen. Der Begriff „Green“ wird dabei ganz umfassend verstanden – so geht es bei kommenden Veranstaltungen um die Kunst des richtigen Säens oder die Herstellung von Buttons aus gebrauchten Materialien.

Darüber hinaus befindet sich in der San Francisco Public Library das „Wallace Stegner Environmental Center“, das nach dem gleichnamigen Pulitzer-Preisträger benannt ist und das sich zum Ziel gesetzt hat, „to inspire understanding and appreciation of the interconnectedness of life on earth by providing environmental literature and innovative public programs.“

Auch in Deutschland nehmen Bewusstsein und Aktivitäten bei diesem Themenkomplex zu. Ein Beleg dafür ist die aktuelle Publikation „Die Grüne Bibliothek“ in der Reihe „IFLA Publications“, die von Petra Hauke, Karen Latimer und Klaus-Ulrich Werner herausgegeben und im August 2013 im Verlag DeGruyer Saur erscheinen wird. Im Mittelpunkt der Veröffentlichung stehen allerdings bauliche Aspekte und das Umweltmanagement der „grünen Bibliothek“.

Links:

http://sfpl.org/index.php?pg=2000035701

http://www.degruyter.com/view/product/204586

Beitrag von Andreas Mittrowann

Update: Das Bundesumweltamt bietet jetzt in Kooperation mit der No-Energy-Stiftung insgesamt 500 Energiesparpakete für die Ausleihe durch Bibliotheken an. Weitere Informationen siehe http://www.oekobase.de/Stiftung/html/bibliotheken.html