Die in den USA beheimatete International City/County Management Organization (ICMA) hat in 2009 insgesamt neun Zuschüsse für Innovationsprojekte zwischen Kommunen und Bibliotheken vergeben. Ziel war es dabei laut Website der ICMA, die Bedeutung der Partnerschaft zwischen (kommunalen) Managern und Bibliothekaren anzuerkennen und dabei gleichzeitig den Wandel zu befördern. Anlässlich der vom 7. bis 11. April stattfindenden „Library Week“ wurden als Ergebnis aus dem Projekt nun sieben Lektionen veröffentlicht, die von den Beteiligten aus dem Projekt formuliert worden sind. Dazu gehören unter anderem die Beteiligung der Bibliotheksverantwortlichen bei kommunalen Entscheidungsprozessen, das Bilden gemeinsamer Partnerschaften, das Annehmen kultureller Unterschiede sowie das Begrüßen von Innovationen.
Der Artikel ist geprägt von großer Anerkennung für die Arbeit der Bibliotheken und unterstreicht, dass die Rolle der Bibliotheken in den Kommunen stetig wächst. Gerade die momentane Rezession mache es notwendig, das Potenzial bibliothekarischer Dienstleistungen in Bereichen wie dem Internet, öffentlicher Sicherheit oder wirtschaftlicher Entwicklung zu befördern. Ergänzend zum Artikel können YouTube-Videos mit den Preisträgern zur weiteren Information genutzt werden. Die ICMA wurde 1914 gegründet und hat knapp 9000 Mitglieder. Auch dieses Projekt wurde von der Bill and Melinda Gates Foundation unterstützt, die ihre Förderprogramme für Bibliotheken offensichtlich ausweitet. Auch wenn die ICMA als Personenverband nicht direkt vergleichbar mit dem Deutschen Städtetag oder dem Städte- und Gemeindebund ist: Dass sich eine so große kommunal orientierte Organisation so klar und deutlich für Bibliotheken engagiert, ist außerordentlich erfreulich – gleichzeitig wäre es wünschenswert, ähnliche Projekte und ein ähnliches Engagement kommunaler Verantwortlicher für Bibliotheken auch in Deutschland zu sehen.
Link: http://icma.org/main/ns.asp?rss=1&category=&hsid=1&nsid=5280&t=0
Beitrag von Andreas Mittrowann