Wie schaffen es Bibliotheken, sich in der aktuellen Medienwelt mit eigenen, unverwechselbaren Angeboten zu positionieren? Eine Möglichkeit ist das aktive Einbringen in bestehende Services wie Facebook, so wie es dänische Bibliotheken in der jüngsten Zeit aktiv betreiben – dazu gehören beispielweise die Kollegen in Nørrebro, Gladsaxe und Aabenraa. Ein weiterer Weg sind Angebote, um sich mit den aktuellen Entwicklungen im Web 2.0 kritisch auseinanderzusetzen, wie es beispielsweise die Stadtbücherei Stuttgart mit ihrem Festival zum Datenschutz tut: http://www5.stuttgart.de/stadtbuecherei/MeineDaten/
Die Toronto City Library hat sich für eine weitere Möglichkeit über die direkte Verknüpfung mit den „klassischen“ Medienangeboten entschieden: Das Blog „Make some noise“ ist ein digitales Begleitangebot zum gleichnamigen Festival, das sich auf lokale Musik konzentriert. Auf diesem Weg werden klassische Bibliotheksangebote mit digitalen verbunden: „Toronto Public Library’s Local Music Collection includes music from across Canada, with a focus on the Toronto area. CDs are located in 20 branches and can be reserved for pick up at your local library.“
Gleichzeitig bearbeitet die Bibliothek damit die Aufgabenstellung, sich in der veränderndern Musikmedienwelt zu behaupten: An vielen Orten wandern immer mehr junge Kunden zu digitalen Angeboten ab – die lokale Musikszene ist ein wichtiger Ankerpunkt für die Bibliothek. Die Toronto City Library arbeitet zur Qualitätssicherung mit dem Anbieter Soundscapes zusammen, der wiederum Communities in MySpace, Facebook, Twitter und YouTube betreut. Ein schönes Beispiel für ein Konzept, bei dem alle gewinnen: Bands, Hörer, Bibliothek und lokaler Anbieter.
Link: http://torontopubliclibrary.typepad.com/make_some_noise/about.html
Beitrag von Andreas Mittrowann