Archiv für den Monat Mai 2008

Unkonferenzen: Australien, die zweite – Deutschland, die erste

Nach einer ersten erfolgreichen Unkonferenz in Australien im vergangenen Jahr ist nun der Aufruf für die zweite Zusammenkunft dieser Art für den Westen des Kontinents erfolgt. Unter dem Motto „Library 2.0 and beyond: getting our hands dirty“ sollen sich erneut Kolleginnen und Kollegen austauschen, dieses Mal am 22. August 2008. Grundlegendes Arbeitsprinzip einer Unkonferenz ist die Interaktivität: Die Teilnehmer kommen am vereinbarten Ort ohne vorbereitetes inhaltliches Programm zusammen, wohl aber mit Vorschlägen für zu diskutierende Themen und der Bereitschaft, auch selbst Vorträge zu halten und Input zu geben.

Dank der deutschen Bibliothek 2.0-Bewegung fand nun am vergangenen Wochenende unter dem Titel „bibcamp“ die erste Unkonferenz im deutschsprachigen Raum für Bibliotheken statt. An den Veranstaltungsorten in Potsdam und Berlin fanden sich nicht nur bekannte Kolleginnen und Kollegen wie Patrick Danowski, Anne Christensen oder Lambert Heller zusammen, sondern auch knapp 60 interessierte Gäste und „Einsteiger“, die genügend Neugier und Engagement mitbrachten, um die Veranstaltung zu einem Erfolg zu machen. Themen waren u. a. Motivation und Kommunikation zum Thema „Bibliothek 2.0.“, „Catalog-Enrichment“ oder „Browser-Add-ons sind cool!“. Gute Stimmung, viele interessante Gespräche und ein humorvoller Umgang miteinander sprechen für sich – das schreit nach einer Fortsetzung!

Link: Meldung 2. Unkonferenz Australien
Link: http://bibcamp.pbwiki.com/

Beitrag von Andreas Mittrowann

Und noch einmal: der (Mehr)Wert von Bibliotheken

Das US-amerikanische „Library Journal“ berichtet von einer Studie der Friends of the San Francisco Library, nach der die Kosten-Nutzen-Relation eines ausgeliehenen Buches bei 3,34 US-Dollar Nutzen für jeden investierten Dollar liegt. Die Studie wurde von der Fa. Berk & Associates durchgeführt, die eine ähnliche Untersuchung bereits für die Seattle Public Library vorgelegt hatte.

Die aktuelle Darstellung mit dem Titel „Providing for Knowledge, Growth and Prosperity: A Benefit Study of the San Francisco Public Library,“ folgt den Aussagen früherer, vergleichbarer US-amerikanischer Berichte, allen voran die Untersuchung „Worth their weight“, die hier bereits vorgestellt wurde.

Und auch San Franciscos Bürgermeister Gavin Newsom kann sich den Schlussfolgerungen der Studie nicht entziehen und merkt an: „Die Bibliothek repräsentiert nicht nur auf perfekte Weise die Prinzipien unseres Gemeinwesens; sie beantwortet die Bedürfnisse jedes einzelnen Bürgers von San Francisco. Sie ist öffentlich im besten Sinne des Wortes: von und für alle Menschen.“

Link: http://www.friendsandfoundation.org/press_release.cfm?id=41

Beitrag von Andreas Mittrowann

Britische Supermarktkette mit Bibliotheksfiliale

ResourceShelf berichtet: Im Zentrum der britischen Stadt Birmingham wird ein neuer TESCO-Supermarkt eröffnen, der zugleich eine neue Filiale der Birmingham Public Library beherbergen wird. Der im Vereinigten Königreich beheimatete Supermarktgigant hat bereits die Genehmigung beantragt, auf dem früheren Brookfields Shopping-Gelände in der Stadtmitte aktiv zu werden. Das Gesamtprojekt in Höhe von 50 Millionen britischen Pfund beinhaltet auch acht weitere Läden, Büros sowie dreistöckige Eigenheime.

Tesco hat offensichtlich – wie viele andere Wirtschaftsunternehmen und Kommunen – den Wert von öffentlichen Bibliotheken als Publikumsmagneten erkannt, denn es handelt sich bereits um das zweite Projekt dieser Art. Ein ähnliches Projekt ist laut der BBC bereits 2005 in Coventry realisiert worden.

Link: Meldung ResourceShelf
Link: BBC-Meldung zu Coventry

Beitrag von Andreas Mittrowann