Die Zukunft der Bibliothek ist im Moment ein großes Thema in den bibliothekarischen Medien.
In BuB 1/2008 schreiben 15 Experten über ihre Sicht der Dinge. Die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein und gehen vom klassischen „Ort der Begegnung“ über die „Bibliothek mit Bildungsauftrag kraft eines Bibliotheksgesetzes“ bis hin zum „Bibliothekars-Avatar a la Second Life“.
OCLC’s neuester Report über das soziale Netzwerken „Sharing, Privacy and Trust in Our Networked World„ kommt zu dem Ergebnis, dass Bibliotheken zur Zeit kein primärer Ort für ein soziales Netzwerk sind: „Die Bibliothek ist ein Ort, wo man sich Bücher ausleihen kann oder manchmal den Computer benutzt, aber nicht für das „soziale Netzwerken“ (im Sinne von Schüler/StudiVZ)“ sagt ein 15 jähriger Benutzer. „Die Bibliothek ist ein Ort zum Lernen und zum Lesen“ so das Ergebnis der Studie. Die Bibliothekare sehen das anders, sie sind der Meinung, man könne Blogs oder Wikis für z.B Buchclubs etablieren. Immerhin gibt es schon 10 000 Blogs von oder über Bibliotheken, die bei Technorati gelistet sind.
Jens Thorhauge, der Direktor der dänischen Library Agency schreibt im neuesten „Scandinavian Public Library Quarterly“ einen Artikel zu neuen und alten Bibliothekskonzepten: Das Buch steht nach wie vor für die „Marke“ Bibliothek, ist sein Ergebnis.
Auch Herrn Hobohm beschäftigt das Thema: „Bibliothek(swissenschaft) 2.0. Neue Auflage oder Wende in Forschung und Lehre?“ in einem Libreas Artikel . Er hört mit Umberto Eco die Bücher in den Regalen miteinander flüstern und befürchtet, dass durch das fehlende Verständnis der Bibliotheken, für wen sie eigentlich da seien, den Bibliotheken noch einiges bevorstehen wird.
Ein wunderbarer, wenn auch ein wenig melancholisch stimmender Artikel!
Dazu fällt nur noch Cornelia Funkes Tintenenwelt-Trilogie ein, vielleicht sollte man eine ideale Bibliothekswelt schaffen, und sich bemühen, diese aus dem Buch herauszulesen …
Beitrag von Kirsten Heinrich