Archiv für den Monat April 2007

Gründer des Web 2.0 und InfoTubey

Etwas abseits des bibliothekarischen Schwerpunktes möchte ich an diese Stelle auf eine Serie der Süddeutschen Zeitung, die online zu lesen ist, aufmerksam machen: Gründer des Web 2.0. Hier kann man über die Aktivitäten der Skype Gründer, des Citizendum – einer Wikipedia Konkurrenz oder die Mitmachzeitung nachlesen! Hochinteressant – und motivierend für alle, die sich Gedanken zu Gründungsideen im Web 2.0 machen. Für Bibliothekare allemal eine gute Seite, um über dien neuesten Trends informiert zu bleiben.

An dieser Stelle möchte ich auch auf den InfoTubey Preis, den Computers in Libraries gerade vergeben hat hinweisen. (Gelesen bei Bibliotan)

Für die 5 besten und innovativsten Bibliotheksvideos in Youtube wurden Preise vergeben, die Filme sollte man wirklich anschauen – hervorragend!

Kirsten Heinrich 

Austaliens erste Unkonferenz

Die Yarra Plenty Regional Library hat Australiens erste „Unkonferenz“ durchgeführt. Unter einer Unkonferenz versteht man eine moderierte und interaktive Zusammenkunft von Fachkollegen, auf der die zu diskutierenden Themen erst vor Ort festgelegt und dann in einzelnen Gruppen bearbeitet werden. Der Begriff wird laut Wikipedia hauptsächlich in der „Geek“-Szene verwendet, also von Menschen mit einem starken IT-Fokus 🙂 Für die Gesamtveranstaltung wird ein grobes Thema vorgegeben.

In Yarra war dies das Thema „Web 2.0 und Bibliotheken“ und so gab es bspw. Workshops zu „Mash-Ups“ (Web 2.0-Werkzeuge werden innovativ miteinander kombiniert), Second Life (die künstliche Zweitwelt im Internet) oder Wikis, den interaktiven Wissensplattformen. Es ist natürlich keine Überraschung, dass auch Web 2.0-Technologien für die Dokumentation der Konferenz verwendet wurden: Ein Konferenzblog enthält erklärende, vor- und nachbereitende Beiträge, eine visuelle Dokumentation kann über YouTube abgerufen werden und Konferenzfotos können über das öffentlich zugängliche Foto-Portal „Flickr“ eingesehen werden. Eine höchst interessante Konferenz und eine nachahmenswerte Methode, auch für uns im deutschsprachigen Raum!

Link: http://l2unconferencemelbourne.blogspot.com/

Beitrag von Andreas Mittrowann

D.E.A.R. = Lass alles fallen und lies ein Buch!

Drop everything and read a book day“ IST HEUTE!

Ganz ernsthaft – Veranstalter sind: The National Education Association (NEA); Parent Teacher Association (PTA); HarperCollins Children’s Books; the Association for Library Service to Children (ALSC), a division of the American Library Association; Reading Rockets; First Book; the Newspaper Association of America Foundation (NAAF) and Ramona Quimby.

Also ich lese im Moment: „Zoli“ von Colum McCann – und Sie? Jetzt gehe ich lesen …

Beitrag von Kirsten Heinrich

Bibliotheksspiel

Das war ja nur eine Frage der Zeit – in Amerika gehen die Bibliothek in Richtung „zweites Leben“ und beschäftigen sich zunehmend mit dem Spielfaktor Bibliothek.

Wer lernen möchte, was Second Life für Bibliotheken bietet und was spielen mit Bibliotheken zu tun hat, der lese zuerst den Beitrag in ALA TechSource und fahre dann zu dem Symposium vom 22.-24. Juli nach Chicago. Versuchen Sie gar nicht erst, mit Second Life anzufangen: erstens macht es süchtig und zweitens begegnen ihnen merkwürdige Gestalten, um sich dort auszukennen, bitte mindestens 2 Werktage ansetzen!

Beitrag von Kirsten Heinrich 

„WEB2.0-Lernen“ in öffentlichen Bibliotheken

In dem bekannten Wired-Journal ist im März ein Artikel über das Learning2.0-Programm der Public Library of Charlotte erschienen. Eine Anerkennung für Helene Blowers, PLCMC Technology Director , die das Programm entwickelt hat und allen Bibliothekaren zur Verfügung stellt.

In Learning2.0 kann man 23 Dinge lernen – über das Blog und Wiki schreiben, über tags bis hin zu podcasts und allem was da über das web2.0 so geschrieben ist – und vor allem kann man es anwenden – allerdings ist die Fortbildung in Englisch!

Beitrag von Kirsten Heinrich 

365 Photos an 365 Tagen von 365 Bibliotheken

Michael Porter (libraryman-Blog) hat ein Projekt ins Leben gerufen und fordert Bibliotheken auf, sich zu beteiligen. Ziel ist es, an jedem Tag des Jahres ein Photo in der Bibliothek zu machen und in Flickr bereitzustellen. Der Tag ist 365libs. Weitere Information gibt es in der Diskussionsrunde bei Flickr.

Eine schöne Idee – einige Bilder sind wirklich sehr gelungen!

Kirsten Heinrich 

Die kundenzentrierte Bibliothek

Library Web weist in seiner aktuellen Ausgabe auf die Präsentation „The Customer Centered Library“ hin, die Karen Hyman von der South Jersey Library Cooperative in der Columbus Public Library in Nebraska (USA) gehalten hat. Die Dokumentation und der ursprüngliche Hinweis auf den Vortrag erfolgten offensichtlich durch Michael Sauer in seinem Blog „The Travelin‘ Librarian„.

In ihrem Vortrag fragt Hyman zunächst, was Bibliotheken eigentlich bedeutend mache. Größe? Geld? Nutzung? Sie weist auf die zahlreichen Alternativen hin, die potentielle Bibliothekskunden heute haben und stellt die einzigartigen Vorteile von Bibliotheken heraus, die aber mit neuem Engagement und neuen Ideen den Kunden – im wahrsten Sinne des Wortes – nahegebracht werden müssen. Neben neuen Services gehören laut Hyman dazu insbesondere eine konsequente Kundenorientierung durch kreative Problemlösung und das Denken aus der Perspektive des Kunden. In der konkreten Umsetzung können dazu Skateboard-Ständer, die Möglichkeit zum Essen in der Bibliothek (offensichtlich IMMER NOCH ein Thema!) oder eine Express-Ausleihstelle gehören.

Hyman geht es aber insbesondere um eine veränderte Einstellung, dazu gehöre auch das Aufgeben der Opferrolle, die Bibliothekare gern einnähmen. Eine Opferrolle verdecke die Fakten, sei energielos und bringe niemanden irgendwo hin. Wichtig sei es, „die Story aus einer neuen Perspektive zu erzählen“ und die Bibliothek so zu organisieren, dass qualitätsvoller Service im Mittelpunkt der Arbeit stehe. Hierzu entwickeln die Kollegin und die Zuhörer in einer anschließenden „breakout session“ zahlreiche konkrete Ideen, davon einige bewährt und andere neu und überraschend – zum Beispiel die Möglichkeit, eine/n Bibliotheksmitarbeiter/in „auszuleihen“, Strafgebühren für unfreundlichen Service, ein Kuchenblech oder Taschenbücher als Gegenleistung für bezahlte Mahngebühren. Der praxisorientierte Vortrag enthält viele bedenkenswerte und weiterführende Hinweise.

Link: The Customer Centered Library

Beitrag von Andreas Mittrowann

Wie verbreiten Sie Ihre Nachrichten?

Die Tennessee Library Association (USA) hat in einem Feature auf ihrer Webseite exzellente Hinweise für die Verbreitung von Bibliotheksnachrichten veröffentlicht. Die Autorin Bess Robinson von der Universität Memphis untersucht in ihrem Beitrag „Newsletters, Blogs, or RSS: How Does Your Library Spread the News?“ gemeinsam mit weiteren Kollegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kommunikationskanäle.

Darin erfahren wir beispielsweise, dass – bezogen auf Forschungs- und Institutsbibliotheken – 40 Prozent aller Bibliotheks-Newsletter in den USA im Papierformat erscheinen, 32 Prozent im PDF-Format und 20 Prozent in HTML. Auch die Erscheinungsweise variiert: Während 29 Prozent der Newsletter halbjährlich erscheinen, wird ein Viertel monatlich veröffentlicht – eine wöchentliche Erscheinungsweise wurde bei diesem Bibliothekstypus nicht gefunden.

Besonders nützlich an Robinsons Beitrag sind aber die vielen konkreten Hinweise: Welches Layout und Design hat sich bewährt? Wie schreibt man eigentlich für einen Newsletter, wie sollte der Stil sein? Was sind die Vorteile eines Blogs? Diese Tipps sind sicher auf alle Bibliothekstypen übertragbar und insofern auch für öffentliche Bibliotheken hilfreich. Hinweise auf weiterführende Quellen und Links runden den Beitrag ab, der auf einer Präsentation zur letztjährigen nationalen Konferenz der Spezialbibliotheken basiert.

Link: http://www.tnla.org/displaycommon.cfm?an=1&subarticlenbr=50

Beitrag von Andreas Mittrowann

Bibliothek plus Museum = Lernerfolg

Die Jefferson County Public Library in Colorada (USA) kooperiert mit dem Denver Museum für Natur und Wissenschaft und bringt interaktives Lernen in die Bibliothek. Ziel ist es, Schülern u. a. das Phänomen der Elektrizität durch Experimente und anschauliche Versuchsanordnungen im Rahmen der Ausstellung „Benjamin Franklin: Auf der Suche nach einer besseren Welt“ nahezubringen. Damit holt die Bibliotheksleitung ein Stück Museum in ihr Haus und greift einen wichtigen Faden in der neueren Bibliotheksentwicklung speziell für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche auf – weg von der reinen Bereitstellungsfunktion durch Medien hin zu einer Lernumfeld-Funktion durch Kombination von Experimenten, interaktiven Objekten, Online-Medien und Printprodukten.

In einigen neu eröffneten öffentlichen Bibliotheken in Singapur kann man bereits ähnliche Konzepte besichtigen und in der Stadtbibliothek Arhus in Dänemark fand im letzten Jahr eine Konferenz zum Thema „Interaktive Kinderbibliothek“ statt (Globolibro berichtete). Die Jefferson County Public Library ist die zweitgrößte Bibliothek in Colorado, fast 400.000 Menschen aus der Region besitzen einen Bibliotheksausweis.

Link: Bericht über die Kooperation Bibliothek & Museum

Beitrag von Andreas Mittrowann

Nachtrag: Die Zeitschrift „Buch und Bibliothek“ berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über das neue „Experimentarium“ der Stadtbibliothek Paderborn, das die oben beschriebene Idee gezielt aufnimmt und erfolgreich umsetzt. Eine tolle Leistung für die Paderborner Bibliothekskunden – Glückwunsch!

Event-Dokumentation in Connecticut

Die Brookfield Public Library in Connecticut (USA) stellt Fotos ihrer Veranstaltungen ins Internet und nutzt dabei das Web 2.0-Werkzeug „Flickr„. Auf der Homepage der Bibliothek findet sich ein entsprechender Button mit der Beschriftung „Sehen Sie sich alles an, was in der Bibliothek stattgefunden hat“ („Look at all that’s been going on in the library“). Beim Klick darauf wird der Besucher direkt zum Flickr-Konto der Bibliothek weitergeleitet, die dort einfach einen Account mit dem Namen „brookfieldlibrary“ angelegt hat.

Flickr bietet die Möglichkeit, Fotos bis zu einer Obergrenze von 100 Megabyte pro Monat kostenlos hochzuladen und mit Bildunterschriften zu versehen. Darüber hinaus können diese auch in einzelnen Gruppen zusammengefasst werden. Es ist ganz einfach, ein Konto anzulegen! Flickr gehört auch zu den Werkzeugen, die in den „23 Things-Workshops für Mitarbeiter in Bibliotheken weltweit angeboten werden. Dort lernen Kolleginnen und Kollegen, einzelne Web 2.0-Werkzeuge wie Blogs, Feeds oder eben Flickr handzuhaben. Die Nutzung von Flickr ist vielleicht auch deshalb interessant, weil die Bibliotheksarbeit nicht nur für die Kunden, sondern auch für die lokale Presse dokumentiert werden kann.

Link: http://brookfieldlibrary.org/

Beitrag von Andreas Mittrowann