Die St. Paul Public Libraries in Minnesota (USA) und das dort ansässige College of St. Catherine bieten gemeinsam das „Urban Library Program“ für junge Menschen mit Migrationshintergrund an. Ziel ist es, Jugendliche aus „unterrepräsentierten Bevölkerungsteilen“ auf Tätigkeiten im Bibliotheksumfeld vorzubereiten. Für die USA – und sicher auch in ähnlicher Form für Deutschland – gilt: Wir sollten Bibliotheksangebote wirksamer auf Migrantinnen und Migranten abstimmen. Ein Erfolgsfaktor dabei ist es, mehr Menschen mit Migrationshintergrund auch als Kolleginnen und Kollegen für bibliothekarische Berufe zu gewinnen!
Das Studienprogramm ist auf eine Dauer von zehn Monaten angelegt und läuft jeweils von September bis Juni. Von den insgesamt sechs Kursen sind vier auf Bibliotheken und Bibliotheksservices fokussiert. Dazu gehört auch ein praktischer Teil mit sechs Wochenstunden „Work Rotation“ in einer der Bibliotheken aus dem St. Paul Bibliothekssystem. Zwei andere Kurse geben den Schülern die Möglichkeit, eine zweite Sprache zu lernen.
Am Ende des Programms haben die Teilnehmer den Status eines „Paraprofessionals“ und können Bibliothekskunden bei der Suche nach Standard-Auskunftswerken, einfachen Datenbank-Recherchen und bei Ausleihvorgängen unterstützen. Für das Programm wurde die St. Paul Public Library im Jahr 2005 mit dem „National Award for Museum and Library Service“ ausgezeichnet. Das Programm wird finanziell unterstützt vom „Institute for Museum and Library Services“.
Link: http://minerva.stkate.edu/ulp.nsf
Beitrag von Andreas Mittrowann